Nach dem Bundesparteitag ist wieder Wochenanfang

Ja, ich bin froh, dass ich miterleben konnte, wie die einzige Partei in meinem Land, die sich den Herausforderungen der digitalen Revolution stellt, wieder einen Schritt professioneller und effektiver wurde.

Das Internet ist übrigens nur ein kleiner Teil der erwähnten digitalen Revolution, und die Piratenpartei nur ein Teil der Digitalkultur, eben ein weiteres Tool zum Erreichen unserer gemeinsamen Ziele. Wichtig dafür war die schon gestern hier erwähnte Wahl von Sebastian Nerz zum Vorsitzenden. Keine Frage, der Gegenkandidat Christopher Lauer ist ein guter Mann. Ich hab mit ihm gesprochen und traue ihm viel zu. Aber Sebastian steht für Integration der unterschiedlichen Piraten-Strömungen und nicht für Betonung der radikalen Kräfte wie eben Christopher.

Ebenfalls keine Frage, ich finde BGE (Bedingungsloses Grundeinkommen) und Liquid Democracy auch toll, aber das eine ist die Fortsetzung des Kommunismus mit anderen Mitteln (nicht, dass daran etwas grundsätzlich Schlechtes wäre) und das andere ein visionäres, grandioses Laborereignis in experimenteller Politikwissenschaft. Beides eignet sich nicht, um 2011 Politik zu machen, die ausserhalb der Digeratija verstanden wird. Vielleicht haben wir ja in 20 Jahren BGE und Liquid Basisdemokratie, aber wir sollten es davor schaffen, durch Einzug in die Parlamente Einflussmöglichkeiten zu gewinnen, die über Twitter und Facebook hinausreichen. Wir sind hier nicht in Tunesien, sondern in einer viel komplizierteren Gesellschaft.

Ich denke mal, ich bleib mal auf diesem Kurs, und mach meinen Job in einer mittleren strukturellen Ebene. Ich hege die feste Hoffnung, dass ich dadurch dazu beitragen kann, dass die Welt weniger scheisse ist, und mehr menschlich. Um es mal ganz einfach zu sagen.

Ach, und ich finde es grossartig, dass der Frauenanteil im Vorstand von 0 auf 29% gestiegen ist.

pics: der shuttlebus der heidenheimer verkehrsbetriebe vom bahnhof zum congress centrum. cc by sa