Eines der grössten aktuellen Projekte der Piratenpartei hierzulande war oder ist Liquid Feedback, ein datenbankgestütztes Abstimmungswerkzeug, das fliessendere Meinungsbildung ermöglichen sollte.
Ein grossartiges Ziel, das sich womöglich nicht innerhalb weniger Jahre verwirklichen lässt, weil bei der Arbeit daran Fragen auftauchten, die vorher niemand erwartet hat. Keine Frage, Demokratie 1.0 hat auch Hunderte oder Tausende von Jahren gebraucht, bis sie wenigstens so unbefriedigend funktioniert wie eben heute. Jetzt hat das Entwicklerteam bekannt gegeben, dass man das Experiment eines bundesweiten Einsatzes von Liquid Feedback in der Piratenpartei vorerst einstellen, die Entwicklung der Software aber weiter vorantreiben will. Ich begrüsse diese Entwicklung, ich selbst habe (trotz der Verantwortung für ein gewähltes Amt) nie daran teilgenommen, weil für mich Grundsatzfragen offen geblieben waren. Ich bin davon überzeugt, dass eine Weiterentwicklung in einer „Sandbox“ mehr bringt als der Versuch, das ehrgeizige System schon jetzt und ohne ausführliche Klärung theoretischer Grundlagen in der Bundespartei zu verwirklichen. Danke an die Entwicklercrew für den mutigen Schritt.
(pic Alessandro Muiesan cc by)