Musikverlage kämpfen gegen gemeinfreie Werke

Der Ex-Musik- und mittlerweile Jurastudent Edward W. Guo rief das International Music Score Library Project ins Leben, das mittlerweile 85.000 Notenblätter oder 35.000 Werke aus der gemeinfreien Musik veröffentlichte.

Also Musik von Leuten wie Mozart oder Beethoven, die schon deutlich länger als 70 Jahre tot sind. Musikverlage, vor allem solche aus Europa und hier ganz besonders Universal Edition, gehen mit Copyrightvorwürfen gegen das IMSLP vor; schliesslich verdienen sie ein Vermögen mit dem Verkauf dieser Notenblätter. Guo konnte sich keine kostspieligen Urheberrechtsprozesse leisten und musste die Seite deshalb zuerst ganz vom Netz nehmen; jetzt studiert er Recht in Harvard, hat die Verantwortung für die Notenblätter an eine Firma übertragen und nutzt Webserver in Kanada. Jonathan Irons, Promotion Manager der Universal Edition in Wien erklärt: „Man bezahlt ja mehr als nur für das Papier. Und jeder erwartet, dass jemand anders dafür bezahlt“.

Das klassische Argument der Musikheuschrecken, Musik könne schliesslich nicht umsonst sein, selbst wenn sie umsonst (wie in „gemeinfrei“) sei, weil ja schliesslich irgend jemand was damit mache. Zum Beispiel Drucken und damit Geld verdienen.

Und Ed Matthew, Senior Promotion Manager bei G. Schirmer in New York wendet ein: „Dieser Profit ermöglicht es uns, neue Komponisten zu veröffentlichen“. Das ist die zweite Lüge; tatsächlich werden solche Verlage heute nicht mehr gebraucht. Falls sie trotzdem gemeinfreie Werke veröffentlichen wollen, tun sie das allerdings auf eigenes unternehmerisches Risiko. Im Übrigen bin ich der Ansicht, dass wir diese international-sozialistische Wirtschaftsweise staatlich geschützter Vorrechte beenden müssen. Vor allem deswegen bin ich der Piratenpartei beigetreten. via nytimes