Im Bezirkstag Schwaben führen mein Kollege Fred und ich einen relativ einsamen Kampf für eine bessere Situation der Drogenhilfe, für Notbudgets, Drogenkonsumräume, einen offeneren Umgang mit diesem allgemeinen gesellschaftlichen Problem. Ich werde in den nächsten vier Wochen mit verschiedenen Experten und Verbänden über das Thema sprechen, um Lösungswege zu beschreiben. Das Problem: Bayern liegt, wenn es um Drogentote geht, um 54 % über dem Bundesdurchschnitt. So sehr ist die Politik der CSU gescheitert. Drogentotenhauptstadt Deutschlands ist heute Nürnberg. München und Augsburg haben ebenfalls schlechte vordere Plätze bei der Pro-Kopf-Mortalität durch heute noch illegale Drogen. Kopf-in-den Sand bringt Menschen um. Das können wir im Bezirkstag beeinflussen, aber lösen kann dieses Problem nur die Gesellschaft – indem sich alle dafür einsetzen, die Prohibition zu beenden und Abhängige als Kranke und nicht weiter als Kriminelle zu behandeln, einfache Konsumdrogen völlig freizugeben und problematische Stoffe in die Apotheken zu bringen, um unsere jungen Leute vor dem organisierten Verbrechen zu schützen. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Wir sind aber schon unterwegs.